Veranstaltung: DE|HUMAN. Live-Feature (4./8. April 2020, Köln/Düsseldorf)

Post- und transhumanistische Konzepte geistern durch Medien und Kultur, Kunst und Gesellschaft.  Sie eint der Glaube an die Überwindung des Menschseins – und doch handeln sie gerade vom Menschen: DE|HUMAN.

Ein ›Live-Feature‹ von Dr. Anna Schürmer mit Mitarbeiter*innen und Studierenden des Instituts für Medien- und Kulturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Spätestens unter digitalen Vorzeichen sind der Mensch und sein Humanismus nicht mehr das, was sie einmal waren. Noch 1882 verkündete Friedrich Nietzsche unter den Zeichen von Säkularisierung und Aufklärung: »Gott ist tot«. Im Dämmern der Postmoderne sah Michel Foucault 80 Jahre später dann den Menschen verschwinden »wie am Meeresufer ein Gesicht im Sand«. Beide Philosophen dekonstruierten damit eine Weltsicht, die den Homo Sapiens als Schöpfer und Zentrum des Weltgeschehens installierte. Im 21. Jahrhundert ist die Erosion des Human(istisch)en unter dem Einfluss einer permanent beschleunigten (Bio-)Technologie weiter fortgeschritten – und die Sedimente des Menschseins geistern in Form post- und transhumanistische Konzepte durch Alltagskultur, Wissenschaften und Künste …

Performances:

04.04.2020 | 18.00h | Deutschlandfunk (Köln)

Zum 21. Mal veranstaltet der Deutschlandfunk in Köln sein Forum neuer Musik. 2020 beschäftigt sich das Festival mit der Frage »Wollen wir den Tod überwinden?« – womit nicht nur Perspektiven auf das Sterben, sondern auch auf  die (Un)Endlichkeit geworfen werden.
Ab 18.00 Uhr im Foyer des Deutschlandfunks:  Posthuman – all too human? Neue Musik jenseits des Menschen. Lecture mit Dr. Anna Schürmer und Studierenden des Instituts für Medien und Kulturwissenschaft der Heinrich Heine Universität Düsseldorf

08.04.2020 | ab 19.00h | Salon des Amateurs (Düsseldorf)

In drei Performances und einem DJ-Set tastet am 08.04.2020 das Mini-Festival im Salon des Amateurs ab 19.00 Uhr audiovisuell in eine Zukunft, die Natur und Kultur, Kunst und Technik wieder zusammendenkt.

  • 18.00 Uhr – Einlass
  • 19.00 Uhr – Posthuman, all too human? ›Live-Lecture‹ von Anna Schürmer sowie Mitarbeiter+innenund Studierenden des Instituts für Medien- und Kulturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • 20.15 Uhr – Transhuman Art Critics (Emma Nilsson und Emil Schult) betrachten die Evolution der elektronischen Musik und Kunst aus der Perspektive der erweiterten Menschen. Die Beobachtungen werden als audio-visuelle Werke präsentiert, deren archäologischen Funde sich mit der Wahrnehmung der Zukunft vereinen.
  • 21.30 Uhr – Lust und Rätsel nennt der Düsseldorfer Künstler Christian Jendreiko (*1969) sein on-going Kunstprojekt, das  Mensch und Maschine als endliche Automaten in loser Kopplung zu Funktionsnetzen miteinander verschaltet: das Konzept des Kunstwerks als generative Assemblage.
  • ab 22.15 Uhr – Get Over It, Düsseldorfs queeres all-female Party-Kollektiv versprühen utopische Vibes. Die Decks von Seren.a und Magical Grrrl übertragen House und Techno direkt an eure Rave-Rezeptoren.

DE|HUMAN

  • basiert auf meinem Habilitationsprojekt zur Epochenästhetik in den ›POSTHUMANEN SINFONIEN‹ der digitalen Ära
  • geht zurück auf mein Master-Seminar POSTHUMAN – ALL TOO HUMAN? Kunst und Kultur im Anthropozän (SoSe2019)
  • Entstand in mehreren Workshops mit Studierenden und Mitarbeiter*innen der MeKuWi-Instituts der HHU Düsseldorf
  • Ist ein ›Live-Feature‹, das auf Anregung und in Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk Köln entstand

Mehr Info: https://www.de-human.de/